“Bevor wir wissen, was wir tun, müssen wir wissen, was wir denken.” – Joseph Beus.

Es ist heutzutage kein Geheimnis mehr, dass das was bzw. wie wir denken sich auf unser Wohlbefinden bzw. unser gesamtes Leben auswirken kann. Das richtige Mindset, die Bilder, die wir uns in den Kopf setzen, die Geschichten die wir uns selbst tagtäglich erzählen – all das beeinflusst unser gesamtes Leben. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Singen nicht von anderen Tätigkeiten in denen „aussergewöhnliches” verlangt oder erstrebt wird. Wie im Sport ist auch Singen ein mit Gedankenkraft eng verbundenes tun. Die Bilder die wir uns schaffen, erzeugen einerseits Fokus und andererseits erlauben sie uns den kommunikativen Kontakt zum Zuhörer herzustellen.

Nun fragt sich der Eine oder Andere bestimmt – was hat Gesangsunterricht mit Gedankenkraft zu tun? Ist da Voodoo, Esoterik, oder steckt hier tatsächlich mehr dahinter?

Kann Gesangsunterricht auch Mentaltraining sein?

Als Vocal Coach mit über 20 jahriger Berufserfahrung habe ich schon alle möglichen Schüler mit unterschiedlichsten Geschichten und unterschiedlichsten Lebenseinstellungen kennen gelernt und habe dabei eines gemerkt – jene, die sich selbst und dem Leben gegenüber positiv eingestellt und waren, haben meist viel schneller gesangliche Erfolge erlebt, als jene, die an sich selbst gezweifelt haben.
Logisch – Denn unsere Gedanken beeinflussen unseren Gefühlszustand und unser Gefühlszustand unser Verhalten.
Im Gesangsunterricht in den Diepold Voice Studios in Wien ist es mir ein besonderes Anliegen meinen Schülern ein gesundes Mindset mitzugeben, um ihre persönlichen Ziele besser in die Tat umzusetzen.

Singen lernen mit Vorstellungskraft

Gesangscoach “Vorstellungskraft“: Im Gesangsunterricht ist es nicht nur wichtig eine positive Einstellung zu haben, auch die eigene Vorstellungskraft kann Wunder wirken, wenn es um das erreichen deiner gesanglichen Ziele geht. Für manche Übungen kann es hilfreich sein, sich gewisse Bilder vorzustellen, zum Beispiel, dass die einzelnen Töne auf einer Geraden vor dir liegen und du nach ihnen greifst. Vor allem in der oberen Stimmlage können solche Vorstellungen Wunder wirken.
Häufig erlebe ich im Coaching, dass das Ingen von hohen Tönen eine gewisse Angst bei den Schülern auslöst. Gedanken wie “Ohje ein hoher Ton“ oder „Das schaffe ich nie“ können da gerne einmal in die Quere kommen.

Visualisierungen dienen hier nicht nur als Hilfestellung zum Erreichen eines Tons, sie können auch eine tolle Ablenkung von diesen “Störgedanken“ sein. Denn wenn der Kopf mit dem Kreieren von Bildern beschäftigt ist, hat er gar keine Zeit Zweifel entstehen zu lassen.

Fokus ist alles. Das wichtigste ist es, beim Singen präsent zu sein. Wenn du beim Üben gedanklich überall als anders bist als bei der Übung oder dem Lied an sich, wirst du höchstwahrscheinlich nicht die Ergebnisse erzielen, die du hättest, wenn du mir deiner Aufmerksamkeit 100% beim Gesang wärst.

Atem ist Leben – Singen ist Atem

Kleiner Tipp – Oft kann eine simple Atemübung kurz vor einem Auftritt oder einer Gesangstunde helfen, diesen Fokus zu erlangen. Richte einfach bewusst deine Aufmerksamkeit auf deine Atmung und deinen Herzschlag, schließe die Augen fokussiere einen Punkt im Raum und mache für ein paar Sekunden einige tiefe Atemzüge. Du wirst merken wie der Kopf wird ruhiger wird und du dich mit jedem Ein- und Ausatmen präsenter fühlst.

Mit dem richtigen Fokus kannst du dir bewusst Gedanken oder Bilder in deinen Kopf setzen, die dir bei deiner gesanglichen Performance helfen.

Bist du auf das was du tust fokussiert und frei von unnötigen Störgedanken, kann deinen gesanglichen Zielen nichts mehr im Weg stehen. Dabei sollte dein Gesangsunterricht auch all die oben genannten Aspekte berücksichtigten